Sport
Meisterschaft 1975


Rein zufällig liegt die neue Sportanlage des Meisters der 3. Klasse Mitte-Nord, liebevoll „Waldstadion“ genannt, an einem Kreuzweg. Für die Gastmannschaften zu spielen, kam oft tatsächlich einem Gang auf dem Kreuzweg gleich. Denn noch keine Auswärtsmannschaft konnte den gepflegten Rasen der Altenberger als Sieger verlassen. Ehe der Sportplatz auf gemeindeeigenem Grund entstehen konnte, mussten 12.000 Kubikmeter Felsen gesprengt und 22.000 Kubikmeter Erdbewegungen durchgeführt werden. Umkleidekabinen schaffen für die Spieler Komfort, Sitzplätze sind in Bau.
Altenbergs Waldstadion verließ noch keiner siegreich
Die Mannschaft besteht erst seit vier Jahren, und hat gerade in der Meistersaison 1975 ein Kunststück zuwege gebracht: sie beendete nämlich als einzige Mannschaft in Oberösterreich Herbst- und Frühjahrsdurchgang ohne eine einzige Niederlage.
Obmann Josef Rabmer: „Ein guter Trainer und die vorbildliche Kameradschaft haben dies zuwege gebracht.“ Trainer Eberhard Trybek, der die Elf seit 1973 betreut: „Nachdem sich bei uns Technik und Kampfgeist ideal ergänzen, ist die Mannschaft zu höheren Aufgaben berufen.“
Schon drei Runden vor Schluss wussten die Altenberger, dass sie es ganz sicher geschafft haben. Sektionsleiter Keplinger: „Der 6:0-Sieg auswärts in Rottenegg war nicht nur unser höchster Sieg in der Meisterschaft, sondern sicherte uns gleichzeitig den Titel.
Um die Gastwirte nicht zu vergrämen, haben die Fußballer kurzerhand drei Gaststätten zu VereinslokaIen erkoren. Wenn dann dort Gerhard Pirngruber alias „Quenx“ seine Schmähs auspackt, bleibt kein Auge trocken.
Nach dem letzten 5:0-Heimsieg gegen Obeneukirchen feierte dann der ganze Ort mit seinen Fußballern mit. Die Ortskapelle spielte auf, Luftballone wurden hochgelassen. Erst im Morgengrauen löste sich das Ortsfest auf.


AM RANDE DES „WALDSTADIONS“ stellte sich der ungeschlagene Meister DSG Union Altenberg mit froher Miene vor. Hockend von links: Erwin Baumgartner, Friedrich Miny, Wilhelm Ramerstorfer, Günther Klee, Ernst Mayr, Stefan Bachl, Erich Mayr; mittlere Reihe: Bürgermeister Josef Schatz, Obmann Josef Rabmer, Obmannstellvertreter Johann RamI, Gönner Franz Winkler, Gönner Franz Traunmüller; stehend: Sektionsleiter Johann Keplinger, Rudolf Stefflbauer, Richard Blüml, Gönner Robert Traunmüller, Franz Bachl, Kurt Stefflbauer, Kassier Friedrich MartI, Platzwart Peter Altreiter, Jugendbetreuer Franz Hammer, Zeugwart Erich Bergmann; hinten, von unten nach oben: Günther Neu, Kapitän Georg Mair, Trainer Eberhard Trybek, Gerhard Pirngruber mit der Stoffkatze dem Vereinsmaskottchen.Quelle: Oberösterreichische Nachrichten
Der Verein ist bei der Gemeinde sehr gut angeschrieben, was Bürgermeister Josef Schatz und einige Mandatare schon oft bewiesen haben. Von privater Seite helfen Gastwirte und Fleischhauer dem Klub finanziell über die Runden zu kommen. Auch Preiskegeln und Sportlerball werfen einiges ab.
Es wäre eigentlich gar nicht notwendig gewesen, dass die Mannschaft einem Aberglauben anhängt und auswärts immer in roten Leibchen antritt. Vielleicht hat das Vereinsmaskottchen, eine Stoffkatze mit langen Haaren, die sehr sorgsam gepflegt wird, den größeren Ausschlag gegeben. Das possierliche Tierchen, das von Kapitän Georg Mair gestiftet worden war, „überwacht“ das Geschehen stets vom Spielfeldrand aus. Wenn es in der 2. Klasse auch so die Augen offen hält, dann könnte ja der Wunsch vieler Altenberger, dass die Mannschaft abermals Meister wird, in Erfüllung gehen.
Die Visitenkarte von 1975:
Obmann: Josef Rabmer (Johann RamI), Johann Keplinger, (Siegfried Fiedler)
Schriftführer: Gottfried Traunmüller
Kassier: Friedrich Martl
Platzwart: Peter Altreiter
Zeugwart: Erich Berkmann
Trainer: Eberhard Trybek
Kapitän: Georg Mair
Jugendbetreuer: Franz Hammer
Torschützenkönig: Ernst Raab (30)
Durchschnittsalter: 23 Jahre, 200 Mitglieder, 2600 Einwohner
Vereinsfarben: Rot-Blau
Gründungsjahr: 1968
Sektionen: Fußball, Skilaufen, Tennis
Kader: Günther Klee, Wilhelm Ramerstorfer, Franz Bachl, Richard Blüml, Wilhelm Zehetner, Erwin Baumgartner, Günther Neu, Ernst Mayr, Johann Mühlberger, Gerhard Pirngruber, Josef Leitner, Georg Mair, Rudolf Stefflbauer, Karl Leitner, Stefan Bachl, Friedrich Miny, Ernst Raab, Kurt Stefflbauer, Fritz Grömer, Erich Mayr, Erich Freudentaler
Motorrad
Kawasaki EN500A
Der Softchopper Kawasaki EN 500 ist mit einigen Chromteilen liebevoll aufgepeppt und wird vom modifizierten flüssigkeitsgekühlten Twin-Motor aus der GPZ 500 S angetrieben.
ALLGEMEIN Das Konzept der EN 500 erinnert stark an die Softchopper der späten siebziger Jahre, als Straßenmotorräder mit geschwungenem Cowboy-Lenker, Stufensitzbank und dickem Hinterrad ausgestattet wurden.
MOTOR Der wassergekühlte Twin stammt aus der GPZ 500 S und wurde für die EN modifiziert. Seine sportliche Abstammung kann der Zweizylinder dennoch nicht verleugnen. Das über zwei Nockenwellen und vier Ventile pro Zylinder gesteuerte Aggregat will gedreht werden, im unteren Drehzahlbereich ist die Leistungsentfaltung etwas behäbig. Dank Gummilagerung des Motors und der zahnradgetriebenen Ausgleichswelle dringen keine Vibrationen zum Fahrer durch. Kupplung und Getriebe lassen sich exakt und leicht bedienen. Der Zahnriemen zum Hinterrad ist wartungsfreundlich.
FAHRWERK Die EN 500 besitzt ein komplett eigenständiges Fahrwerk mit stoischem Geradeauslauf. Dennoch fällt das Handling wegen des niedrigen Schwerpunkts überraschend leicht. Die Federelemente sprechen gut an, nur die Dämpfung der hinteren Federbeine ist vor allem im Zweipersonenbetrieb zu lasch ausgelegt. Leider ganz am amerikanischen Vorbild orientiert ist die Vorderradbremse, deren Einkolben-Schwimmsattelzange nach kräftigem Zugriff verlangt.
FAHRLEISTUNGEN Der agile Vierventil-Twin erfreut mit guten Beschleunigungswerten und akzeptabler Spitzengeschwindigkeit. Nur im unteren Drehzahlbereich kann der Zweizylinder wegen des Hubraum-Mankos und der spitzen Leistungscharakteristik nicht mit den großen Schwestern konkurrieren: Er ist zwar auch in diesen Drehzahlregionen problemlos fahrbar, hat aber nicht den choppertypischen Dampf von unten.
Quelle: 2ri.de