Lumpazi Vagabundus
Lumpazivagabundus oder „Das liederliche Kleeblatt“
Der böse Geist Lumpazivagabundus oder „Das liederliche Kleeblatt“ ist eine von Johann Nestroy verfasste Zauberposse des Alt-Wiener Volkstheaters. Sie wurde am 11. April 1833 in Wien uraufgeführt und 1835 gedruckt. Die Musik zu diesem Stück schrieb Adolf Müller. Weiter werden hier auch mehrere Anspielungen auf Shakespeares Sommernachtstraum geboten. Die Handlung basiert vor allem auf Das große Los von Carl Weisflog.
Lumpazivagabundus oder „Das liederliche Kleeblatt“
Der böse Geist Lumpazivagabundus oder „Das liederliche Kleeblatt“ ist eine von Johann Nestroy verfasste Zauberposse des Alt-Wiener Volkstheaters. Sie wurde am 11. April 1833 in Wien uraufgeführt und 1835 gedruckt. Die Musik zu diesem Stück schrieb Adolf Müller. Weiter werden hier auch mehrere Anspielungen auf Shakespeares Sommernachtstraum geboten. Die Handlung basiert vor allem auf Das große Los von Carl Weisflog.
Zu dieser Zeit weist Nestroys Rollenbuch bereits 497 Rollen auf, die dem Possenschreiber bis dahin schon einen gewissen, gehobenen Status beschert haben. Durch seinen eindringlichen Blick, die grotesken Bewegungen, seinen unverwechselbaren Darstellungsstil der akrobatischen Sprachgewandtheit und dem immer wieder auftauchenden Sarkasmus, bringt er die Menge zum Toben und verursacht regelrechte Lachkrämpfe unter dem Publikum.
Charakteristiken:
Leim: Der Tischlergesell Leim ist die wohl vernünftigste Person der Truppe, allerdings klagt er oftmals über sein gebrochenes Herz. Seine einzige und wahre Liebe ist eines berühmten Wiener Tischlermeisters Tochter, Peppi. Wegen eines großen Missverständnisses sah sich Leim vor einiger Zeit gezwungen, seine Geliebte zu verlassen. Ob sie ihn auch geliebt hat oder nicht, war ihm gänzlich unklar, bis zu dem Zeitpunkt, als Leim durch die in der Lotterie gewonnenen 100 000 Taler wieder neuen Mut fasst, die Hoffnung nicht loslässt und alles auf eine Karte setzt, indem er sich zu ihr begibt: Leim: Ich reis nach Wien, morgen in aller Früh’ ; find’ ich meine Peppi noch ledig, so bin ich der glücklichste Mensch auf der Welt; ist sie verheiratet, so nutzt mir der ganze Reichtum nichts. Er ist der einzige der drei Handwerksburschen, der sein Glück weder mit den Füßen tritt, noch zum Fenster hinauswirft. Sein einziges Begehr ist es, sich mit Peppi zu vermählen und ein wohlhabendes Leben mit ihr zu verbringen, was ihm letztlich auch gelingt. Zudem versucht er, von seiner Gutmütigkeit veranlasst, seine zwei Freunde mit Geldversprechen auf den rechten Pfad zu geleiten und ihnen treu zu sein: Leim: Schau’, damit du siehst, dass ich dein wahrer Freund bin, so leg ich für dich hundert Dukaten an; die kriegst aber nicht eher, als bis du dich fest und ordentlich anlässig machst. Außer dem hast du keinen Groschen von mir zu erwarten. Seine Bemühungen scheitern allerdings kläglich.
Zwirn: Der prunksüchtige Schneidergesell ist die wohl geldgierigste und wollüstigste Person des gesamten Kabinetts. Besonders deutlich wird seine Gier nach Geld in der Szene, als die drei Burschen versuchen, sich ein Lotterielos zu erhaschen und Zwirn versucht sich unrechtmäßig eines Talers zu bemächtigen: Hausierer: Ja wo ist denn der Taler? Leim: Da hab’ ich ihn hergelegt! — Kniereim: Haben wir dich erwischt!? Zwirn (den Taler zurückgebend): Nur nit kindisch – ich hab den Taler nur wechseln wollen. Knieriem: Ja, du bist der, der’s Geld wechselt. Auch in seinem Aufenthalt in Prag schenkt sich der Schneider jeden erdenklichen Luxus: Zwirn (allein, tritt in einem modernen Palmenschlafrock auf): Jetzt bin ich schon über ein viertel Jahr hier in Prag etabliert – ist das ein Leben in dem Prag, wenn der Mensch ein Geld hat! Doch nicht nur Geldgier, sondern auch sein sexueller Trieb macht Zwirn zum wohl unsympathischsten, jedoch nicht weniger lustigen Hauptdarsteller: Peppi: Es freut mich herzlich, die alten Freunde meines Mannes kennenzulernen. Zwirn (sehr elegant): Erlauben Sie mir, Ihre schöne Hand zu küssen – und daß das die andere Hand nicht böse wird – und dass das liebe Goscherl da nicht böse wird – (Will sie küssen.)
Knieriem: Knieriem gleitet ohne Hoffnung und Anstand durch’s Leben. Da er fest der Überzeugung ist, dass die Welt ohnehin im kommenden Jahr zugrunde gehen wird, gibt es für ihn keine Motivation, ein anständiges Leben zu führen: Peppi: Er muss solid werden, Er muss sich bessern. Knieriem: Nein, das tu’ ich nicht. – Es ist nicht der Müh’ wert wegen der kurzen Zeit. In ein’ Jahr kommt der Komet, nachher geht eh’ die Welt z’grund. Dies ist auch Thema im Kometenlied. Sein einziger Begehr ist es, sich möglichst stark zu betrinken, da er zudem große Angst vor Kometen zu haben scheint: Kniereim: Und ich hab’ mir a halbe Stund’ von hier ein’ Rausch aus’gschlafen, das war aber schon ein Millionshaarbeutel, das – und was hab’ i trunken? Neun halbe Bier; aber seit dem letzten Kometen greift mich alles so an. Neben seinem stupiden Alkoholikerproblem, überrascht der Schustergesell, dessen Leidenschaft der Astronomie gilt, sogar mit einer durchaus plausiblen und intelligenten Aussage: Knieriem: Die glaubt nicht an den Kometen, die wird Augen machen. – Ich hab’ die Sach’ schon lang’ heraus. Das Astralfeuer des Sonnenzirkels ist in der goldenen Zahl des Urions von dem Sternbild des Planetensystems in das Universum der Parallaxe mittelst de Fixstern-Quadranten in die Ellipse der Ekliptik geraten; folglich muss durch die Diagonale der Approximation der perpendikulären Zirkeln der nächste Komet der Welt zusammenstoßen. Da in Knieriems Berechnungen scheinbar doch mehrere Irrtümer festzustellen sind, bleibt der Komet zum Wohlergehen aller aus und nach der Verbannung Lumpazivagabundus‘ gesinnt sich der Schuster doch noch eines anständigen Lebens.
Lumpazivagabundus: Über den bösen Geist wird in Nestroys Werk nur relativ wenig preisgegeben. Sein einziger, aussagekräftiger Auftritt wird zu Beginn der Posse, in der Szene, die sich im Feenreich abspielt, gezeigt: Lumpazivagabundus: Der bin ich und zugleich Beherrscher des Lustigen Elends, Beschützer der Spieler, Protektor der Trinker etc. etc.; kurzum, ich bin ein Geist aus dem Feenreich. Sein Charakter besticht durch freches Gerede und zum Teil durch zwieträchtige Gestik: Stellaris (der Feenkönig): Du hast meinen Urteilsspruch mit Hohngelächter erwidert? Lumpazivagabundus: Natürlich, weil er nichts nutzt. Ob ich da bin oder nicht, diese jungen Herren bleiben auf alle Fäll’ meine getreuen Anhänger; denn meine Grundsätze leben in ihnen fort. Zudem geht aus dieser Textstelle auch deutlich hervor, dass sich der Geist seines Treibens sehr sicher und zuversichtlich ist. Fürchten scheint er sich einzig und allein vor der Hüterin der wahren Liebe, Amorosa: Lumpazivagabundus: Amorosa ist’s, die Beschützerin der wahren Liebe! Lumpazivagabundus: Sie naht schon, die Mächtige, die mir oft meine fidelsten Brüder entreist! Aber noch einmal, Madame Fortuna, Sie fürcht’ ich nicht; denn was meine wahren Anhänger sind, die machen sich nicht so viel aus Ihnen.
Quelle: Wikipedia
Himmlisches Bezirksgericht
Kurzbeschreibung:
Nach dem Muster des volksbarocken „Himmel-Erde-Hölle-Spieles” wird das Schicksal des schwerkranken Haslbacher erzählt, der ein Schlitzohr ist, wie sein ‚Bruder’ der Brandner Kaspar! Nicht einmal seinen Enzianschnaps darf er mehr trinken, der ihm doch immer ein Heilmittel war… Er stirbt und landet im Himmel. Aber so einfach geht das nicht! Denn erst muß verhandelt werden, ob man ihn hineinlassen kann oder nicht. Zwar hat er seinen Schutzengel als Verteidiger, doch sein Teufel macht ihm schon die Hölle heiß. Petrus, der Richter, aber ist gütig und schenkt dem Haslbacher, auf dessen inständige Bitten hin, nochmal ein Jahr auf der Erde – zur Bewährung. Quelle: www.buschfunk.de
Auf der Erde spielte ich den Pfarrer und im Himmel den Petrus
Geld kommt aus Amerika
Im Stück „Geld kommt aus Amerika“ spielte ich einen sehr urigen Knecht
Der Brandstifter
Beim „Brandstifter“ war ich als Polizist unterwegs. In den Spielpausen hielt ich zum Spaß vorbeifahrende Autos an, schließlich trug ich ja eine Uniform…
Sein Ferdinand
Im Stück „Sein Ferdinand“ spielte ich einen Kellner.